Situation LGBTIQA+
Die eigene sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität bestimmen und leben zu können, ist ein Menschenrecht. Im europäischen Mittel sind gemäss der repräsentativen Umfrage des Dalia-Marktforschungsinstituts von 2017 etwa sechs Prozent der Bevölkerung der heterogenen Personengruppe der LGBTIQA+ (lesbisch, schwul, bisexuell, trans-, inter-, queer und asexuell) zuzuordnen. Umgerechnet auf Liechtenstein wären das ungefähr 2300 Menschen.
Für Liechtenstein gibt es keine Zahlen und keine Erhebungen über die Situation von LGBTIQA+. Bereits 2018 empfahl die Kommission gegen Rassismus und Intoleranz des Europarats (ECRI) den liechtensteinischen Behörden dringlich, eine Studie über die Situation von LGBTIQA+ in Auftrag zu geben. Seither ist diese ausstehend. Im Berichtsjahr wurden gemäss dem zuständigen Fachbereich für Chancengleichheit konzeptionelle Vorarbeiten durchgeführt. Die Durchführung der Studie ist im Massnahmenplan des Fachbereichs für 2025 vorgesehen. Aufgrund der bereits jahrelangen Verschiebungen führte der Verein Flay im Herbst 2024 eine nicht repräsentative Umfrage zur Befindlichkeit der queeren Community mit Fokus auf die psychische Gesundheit. Die Ergebnisse der Umfrage werden im Frühling 2025 erwartet.
Die ECRI-Empfehlung zur wissenschaftlichen Erhebung der Situation von LGBTIQA+ in Liechtenstein nachdrücklich umsetzen.