Beratung und Information
Im Juni 2024 öffnete die Beratungsstelle integration.li ihre Türen. Sie bietet an drei Tagen in der Woche Sozialberatungen sowie individuelle Begrüssungsgespräche in diversen Sprachen an. Ebenfalls berät die Stelle bei Themen wie Aufenthalt, Sozialversicherungen oder Arbeit. Die Beratungsstelle wird gemäss Leistungsvereinbarung mit dem Amt für Soziale Dienste gemeinsam von der Stiftung Mintegra und der infra geleitet. Bereits bei der Ausarbeitung der Integrationsstrategie hat der VMR eine solche Stelle gefordert, beim Integrationsdialog 2022 auch die betroffene Wohnbevölkerung. Der VMR begrüsst daher sehr, dass die Beratungsstelle nun ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Gleichzeitig wurde die Informationsplattform integration.li überarbeitet, ergänzt und in mehrere Sprachen übersetzt.
Im Berichtsjahr organisierte die Beratungsstelle integration.li im September zum ersten Mal Runden Tisch Beratung im Integrationsbereich. Ziel der Veranstaltung war der Austausch über Themen wie Migration, Bewilligungen, Arbeit und Sozialversicherungen sowie die Weiterentwicklung der Beratung für Zugewanderte in Liechtenstein. Damit sollen das Netzwerk in der Integrationsberatung gestärkt, Angebote besser abgestimmt und Anliegen aufgenommen werden können.
Auf staatlicher Seite fördert der Fachbereich für Chancengleichheit des Amtes für Soziale Dienste Integrationsprojekte und betreibt Öffentlichkeitsarbeit. Er unterstützt ausserdem die Integrationsangebote der Fachstelle Mintegra in Buchs und der Informations- und Beratungsstelle für Frauen (infra). Seit 2022 berät und unterstützt der private Verein „SKS Integrationshilfe “Flüchtlinge und Schutzsuchende in Liechtenstein bei der Integration in den Bereichen Soziales, Bildung, Arbeit, Sprache, Recht, Religion, Kultur, Freizeit und Alltag.
Mit der Einführung der Beratungsstelle integration.li und der verstärkten Koordination in der Integrationsberatung hat die Regierung einen Meilenstein bei der Umsetzung der Integrationsstrategie erreicht. Damit wurde auch eine dringliche Empfehlung aus der aktuellen Berichterstattung der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) umgesetzt. Die Integration passiert jedoch vor allem in den Gemeinden. Zwar bietet die Beratungsstelle Begrüssungsgespräche für die Gemeinden an, aber auch die Gemeindeverwaltungen sollten als Anlaufstellen Informations- und Beratungsangebote bereitstellen.