Altersstrategie
Im Februar veröffentlichte die Regierung die erste nationale Altersstrategie, welche der steigenden Lebenserwartung und den demographischen Herausforderungen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft Rechnung trägt und zum Ziel hat, eine hohe Lebensqualität und eine aktive Teilhabe bis ins hohe Alter zu gewährleisten. Die Strategie wurde mit der breiten Beteiligung von Seniorinnen und Senioren, der Verwaltung, der Gemeinden, politischer Parteien und Fachorganisationen entwickelt. Ausgangspunkt war eine breit angelegte Zukunftswerkstatt mit etwa 80 Teilnehmenden, gefolgt von Fachworkshops und einer öffentlichen Konsultation.
Die Strategie basiert auf der Vision eines Landes mit hoher Lebensqualität, in welchem Menschen bis ins hohe Alter aktiv, unabhängig und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, und verschiede Generationen sich gegenseitig unterstützen. Sie definiert neun leitende Prinzipien und acht zentrale Handlungsfelder – darunter Bildung und Erwerb, Altersvorsorge, medizinische Versorgung und Pflege/Betreuung, Gesundheitsförderung und Prävention, soziale Integration und Freiwilligenarbeit, Beratung und Information, Mobilität und öffentlicher Raum sowie Wohnen im Alter – ergänzt durch drei Querschnittsthemen: Fachkräfte, Digitalisierung und Finanzierung.

Abbildung: Die Altersstrategie ist eine unverzichtbare Grundlage für eine nachhaltige Alterspolitik, welche die Umsetzung von menschenrechtlichen Prinzipien wie Würde, Selbstbestimmung, und Teilhabe umfasst. Foto: Eddy Risch
Die Strategie ist eine gelungene und unverzichtbare Grundlage für eine nachhaltige und menschenrechtsbasierte Alterspolitik. Durch die Fokussierung auf selbstbestimmtes Altern, gesellschaftliche Teilhabe, barrierefreies Wohnen und Pflege sowie umfassende Beratung und Integration stärkt die Altersstrategie ausdrücklich die Menschenrechte älterer Menschen und verankert deren Würde, Autonomie und Teilhabe als zentrale Anliegen der Sozialpolitik. Der VMR regt an, dass bei der Umsetzung der Altersstrategie ein Augenmerk auf die besonderen Herausforderungen für verletzliche Gruppen wie ältere Personen mit Migrationshintergrund gerichtet wird und ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen für die Umsetzung der Strategie bereitgestellt werden.
Ein verwaltungsinterner Lenkungsausschuss wird die Umsetzung der Altersstrategie koordinieren und jährlich über die Fortschritte berichten. Er setzte Schwerpunkte in den Bereichen Bildung, Altersvorsorge, Pflege, Gesundheitsförderung sowie Beratung und Information. Im Dezember wurde mit der Optimierung des Betreuungs- und Pflegegeldes im Landtag bereits eine erste Umsetzungsmassnahme unter der Strategie eingeleitet. Die Optimierung betrifft die Auszahlung des Geldes bei stationären Aufenthalten im Ausland. Bereits zuvor hatte die Regierung eine Erhöhung und Teuerungsanpassung des Betreuungs- und Pflegegelds in der entsprechenden Verordnung beschlossen.
Bei der Umsetzung der Altersstrategie besonders auf die Herausforderungen von gefährdeten Gruppen, wie älteren Personen mit Migrationshintergrund, achten. Ausserdem ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen zur Umsetzung bereitstellen.